Abbeizen
Beim Abbeizen werden Lackierungen oder alte Farbreste schonend vom Untergrund gelöst. Das Grundmaterial kann Holz oder auch Stahl sein. Zum Abbeizen kommen je nach Lack verschiedene Produkte zum Einsatz. Bei den Abbeizmitteln wird zwischen chemisch neutralen, lösemittelhaltigen und alkalischen Mitteln unterschieden.
Wirksamkeit der Abbeizmittel
Für dünne Lackschichten eignet sich ein chemisch neutrales Abbeizmittel. Es ist CKW- und aromafrei und daher besonders umweltschonend. Diese Produkte sind zwar weniger gesundheitsschädlich, aber auch weniger wirksam. Der Abbeizvorgang muss öfter wiederholt werden.
Bei dicken Lackschichten werden lösungsmittelhaltige Abbeizmittel verwendet. Diese bestehen aus drei Komponenten. Sie beinhalten organische Lösemittel wie Methanol oder Dichlormethan. Der zweite Bestandteil sind Verdickungsmittel wie Methylcellulose oder Paraffin. Außerdem enthalten die Produkte Tenside. Diese Abbeizmittel sind stark gesundheitsgefährdend und besonders beim Einatmen giftig. Im Zusammenhang mit Dichlormethan gibt es dokumentierte Todesfälle. Die lösemittelhaltigen Produkte können zum Entfernen von Dispersionsfarben sowie für Speziallacke, wie 2-Komponentenlack, Alkydharzlack und Acryllack verwendet werden.
Alkalische Abbeizer oder Laugen gehören zu den wirksamsten Mitteln, um alte Farbreste zu entfernen. Sie kommen bei ölhaltigen Lacken und Farben zum Einsatz. Die ölhaltigen Inhaltsstoffe von den alten Farben werden in lösliche Stoffe umgewandelt. Dann können sie leicht entfernt werden. Dieser Vorgang wird als Ablaugen bezeichnet. Moderne Acryllacke und Dispersionsfarben basieren auf Wasser. Sie können mit alkalischen Mitteln nicht bearbeitet werden. Laugen sind stark ätzend. Empfindliche Holzarten wie beispielsweise Kirschbaum oder Eiche behandelt der Fußbodenleger in Bad Lobenstein nicht mit Lauge, da sie sich dauerhaft verfärben.
Holztür, Fenster oder Fußboden in Bad Lobenstein abbeizen
Beim Abbeizen müssen die Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Ein Atemschutz, eine Schutzbrille und Arbeitshandschuhe sind bei Abbeizarbeiten essenziell. Die Arbeiten dürfen nicht in geschlossenen Räumen durchgeführt werden.
Beim Abbeizen ist genaues Arbeiten wichtig. Zuerst werden alle Flächen, die nicht abgebeizt werden sollen, sorgfältig abgeklebt. Es ist empfehlenswert, den Abbeizer auf Wirksamkeit an einer unauffälligen Stelle zu testen. Das Abbeizmittel wird mit einem Pinsel auf den Boden oder das Möbelstück laut den Herstellerangaben aufgetragen. Erst nach der Einwirkzeit kann die gelöste Farbe mit einem Spachtel oder einer Messingbürste entfernt werden. Bei Bedarf muss der Vorgang wiederholt werden.
Der alte Lack wirft meist nach einigen Stunden Blasen. Zum Lack abtragen kann eine Heißluftpistole verwendet werden. Mit der heißen Luft wird der Lack weiter aufgeweicht und dann mit einem Malerspachtel abgetragen. Das ist die materialschonendste Variante, wenn eine geringe Temperatur und genügend Abstand eingehalten werden.
Reicht Wärme beim Lösen hartnäckiger Farbreste nicht aus, kann das Abbeizen auch mit der Abziehklinge oder Schleifmaschine erfolgen. Bei der Abziehklinge besteht die Gefahr, dass bei unsachgemäßer Handhabung Kratzer im Holz entstehen. Bei großen Flächen verwendet der Maler in Bad Lobenstein eine Schleifmaschine. Der Fachmann weiß, dass die abgebeizte Fläche vor der nächsten Lackierung gut trocknen muss. Bei Holz sind dafür zwei bis drei Tage einzurechnen. Nach dem Trocknen werden vorhandene Schadstellen ausgespachtelt und die abgebeizte Fläche wird abgeschliffen.
Die Holzelemente werden danach wieder neu lackiert oder mit einem speziellen Holzöl gestrichen. Bevor die Holztür wieder lackiert wird, muss die Holzoberfläche noch einmal befeuchtet werden. Dadurch heben sich lose Holzfasern ab, die abgeschliffen werden müssen. Nur so gelingt eine perfekte Neulackierung.